Verleihung der Europaurkunde

Der neue Tag - Von (rgr) 20.06.2009 Netzcode: 1877024

Grafenwöhr

„Europa braucht Begeisterung“

Staatsministerin Emilia Müller überreicht Schulleiter Gerhard Egerer Urkunde für St.-Michaels-Werk Grafenwöhr. (rgr)

„Europa entsteht von unten nach oben und braucht Begeisterung und Emotion.“ Mit diesen Worten überreichte Staatsministerin Emilia Müller am Freitag die Europa-Urkunde für herausragendes Engagement zur Förderung des Europagedankens an Gerhard Egerer, den Schulleiter des St.-Michaels-Werkes.

„Es ist eine besondere Schule, die auf die speziellen Bedürfnisse zugeschnitten ist und über sehr kleine Lerngruppen verfügt, damit die Schülerinnen und Schüler der Arbeitswelt und deren hohen Anforderungen gewachsen sind“, sagte die CSU-Politikerin. Die private Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung sei kreativ, innovativ und ein Ansporn für andere Schulen. Zielsetzung sei die Verwirklichung von Visionen.

Schule gut vernetzt

Emilia Müller sprach sich für eine Verbindung der Menschen in Ost und West aus. Die Berufsschule in Grafenwöhr sei gut vernetzt, wo reale und virtuelle Kontakte gepflegt werden. Es bestehen Verbindungen zu Schulen in Tschechien, Ungarn und Polen. Die Staatsministerin nannte einige Projekte: 2005 entstand ein Europaplatz mit Backofen und Holzpavillon. Weitere Projekte waren „Europa geht durch den Magen“ und die Mini-Fußball-Weltmeisterschaft.

2006 erhielt die Schule die Qualitätsauszeichnung „Good practise project“. Am St.-Michaels-Werk wird Tschechisch für Lehrer und Schüler angeboten. Die Oberpfalz habe sich hier am schnellsten entwickelt, sagte die Staatsministerin und bedankte sich besonders bei Schulleiter Gerhard Egerer.

„Menschen ohne Träume sind hoffnungslos. Menschen, die nur träumen, sinnlos. Aber Menschen, die Träume verwirklichen, können etwas verändern und gestalten“, bemerkte Gerhard Egerer. In diesem Sinn veränderten sich auch die Struktur und das Profil der Berufsschule. Ein wesentlicher Baustein hierzu seien vor allem Partnerschaften mit anderen europäischen Schulen und Institutionen gewesen.

Grüße in Landessprache

Mit der Berufsschule in Chroustovice in Tschechien habe es begonnen. 2003 wurde die Schulpartnerschaft ins Rollen gebracht. Egerer begrüßte die Delegation der Berufsschule Udlice in Tschechien mit ihrem Direktor, Ingenieur Karel Prager, ebenso die Abordnung der Berufsschule Veszprem in Ungarn und deren Direktor Istvan Körmendi jeweils in der Landessprache. Als Landrat Simon Wittmann das hörte, meinte er: „Ein Stück Europa ist bereits lebendig.“ Die Schule leiste Großartiges, da sie die jungen Leute auf das Leben vorbereite. „Was bedeutet Europa?“ - Diese Frage stellte Bürgermeister Helmuth Wächter. Das St.-Michaels-Werk sei Vorreiter. Als erfolgreiche Garanten in diesem Team nannte er Gerd Egerer und Peter Fleischmann, den Organisator vieler Projekte.

Wächter sprach die Staatsministerin auch auf „Hütten am See“ an, und bat um eine Lösung.