Schuljahr 2006/07



13.12.2006 Der Neue Tag

In den Advent mit John Lennon - Musikschule Pressath/Grafenwöhr präsentiert Rocking Christmas im St.-Michaels-Werk

Grafenwöhr/Pressath. Legenden sterben nie. Das trifft besonders auf Marilyn Monroe und John Lennon zu. Auch sie haben sich vor langer Zeit mit dem Thema "Weihnachten" musikalisch auseinander gesetzt, jedoch können ihre Songs "Santa Baby" und "So Happy Christmas" nicht unterschiedlicher sein.

Längst sind die beiden Lieder aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken, doch neben diesen Songs gibt es noch eine reiche Auswahl an schönen Rock-Christmas-Klassikern. Viele Oldies stellte die Musikschule Pressath/Grafenwöhr beim "Rock-Christmas"-Konzert in der Aula des St.-Michael-Werkes vor und verpasste ihnen eine neue und ungewohnte Note.

Die Eröffnung bestand aus einer Christmas-Ouvertüre. Ein Querflöten-Quintett ließ die Klassiker "Jingle Bells" und "I wish you a Merry Christmas" in einem völlig neuen Sound erklingen und begeisterte das Publikum.

Frech und witzig ging es danach mit dem Saxophon-Ensemble zu. Ulli Dziwinski, Franziska Koslowski, Barbara Roith und Miriam Dötsch hatten es ja auch mit zwei munteren Gesellen zu tun: "Rudolph, the rednosed raindeer" und "Frosty, the snowman".

Auf dem Programm standen von Gerhard Georg Kraus gesungene Rock-Legenden wie Barclay James Harvests "Hymn", "Christmas Time" von Bryan Adams oder George Michaels altbekanntes "Last Christmas". Leider spielten die Musiker so laut, dass der Chor kaum eine Chance hatte. Dass es auch leise geht, bewies Johanna Englhart mit dem gefühlvoll gesungenen "Killing me softly". Mit dem Song "Silent Baby" stand Ramona Zimmermann Marilyn Monroe in nichts nach. Anschließend legte sich noch Benno Englhart mächtig ins Zeug und ließ mit seiner Gitarre Santana-Sound erklingen. Quasi als kleine Nebenbeschäftigung führte er auch durch das Programm und bedankte sich besonders bei Gerhard Egerer für dessen Unterstützung und auch bei Bürgermeister Helmuth Wächter. Exoten unter den Musikstücken waren auch die Beiträge von Samuel Krügel auf dem Marimbaphon.

Nach den Stücken "Silent Night" und "Do they know it's Christmas time" ging das beeindruckende Musikerlebnis mit einem swingenden "Good bye" im Original von Sasha, diesmal von Stefan Wittmann gesungen, zu Ende.


13.10.2006 - Der neue Tag


Schulkontakte via Internet

Berufsschule des St.-Michaelswerkes übernimmt als Multiplikator Vorreiterrolle beim "eTwinning" Grafenwöhr. 80 Pädagogen aus 21 europäischen Ländern beschäftigten sich bei einer Konferenz in Nottingham mit dem Thema "eTwinning for Special Educational Needs". Unter den Berufsschulen, die sich mit lernschwachen, lernbehinderten oder eingewanderten Jugendlichen beschäftigen, waren aus Deutschland Berlin und Grafenwöhr vertreten.

Organisiert wurde die Konferenz im Auftrag der EU vom British Council, der britischen Lehrerakademie.

"eTwinning" ist eine Plattform für alle Schulen, die themenbezogen mit anderen europäischen Schulen zusammenarbeiten, um die Projekte öffentlich zu präsentieren (Homepage-Erstellung, Foto und Video-Animation), ihre Erfahrungen auszutauschen

(E-Mail, Chat, virtuelle Klassenräume und Videokonferenz) und so die Zusammenarbeit zu vertiefen.

"Mit Realschülern und Gymnasiasten ist das relativ einfach, aber mit unserer Schülerklientel sehr schwer und erfordert einen hohen Arbeitsaufwand", betont Berufsschullehrer Peter Fleischmann vom St.-Michaelswerk Grafenwöhr.

"Aber es ist sehr wichtig, gerade auch benachteiligte Jugendliche und Migranten an den Umgang mit neuen Medien zu gewöhnen und ihnen Medienkompetenz zu vermitteln." Fleischmanns Schüler haben einen Kurzfilm über den Bau ihres Pavillons und mit Musik hinterlegte Fotostories mit Überblendtechnik erstellt, die in der Kategorie "Sonderpädagogik" europaweit Anerkennung fanden.

Andere Länder sind an einer Zusammenarbeit mit der Berufsschule in Grafenwöhr interessiert. "Wir sind die einzige Förderberufsschule in Bayern, die mit ihren Schülern so etwas macht. Daher sind meine Schüler fit beim

E-Mail-Schreiben und Chatten. Auch einfache Präsentationen können sie nach einem Jahr EDV bei mir ziemlich selbstständig erstellen", sagt Fleischmann.

Demnächst plant er eine Videokonferenz mit Tschechien und Norwegen. Das St. Michaels-Werk soll als Multiplikator fungieren und die "eTwinning"-Idee" bekannter machen.

 


02.08.2006 - Der neue Tag

Schleppende Zahlungen aus München


St.-Michaelswerk beklagt Probleme bei Zwischenfinanzierung der Regensburger Außenstelle
Grafenwöhr. (rgr) Bei den Schülerzahlen des St.-Michaelswerkes ist alles im grünen Bereich. An beiden Standorten der "Privaten Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung" wurden im vergangenen Schuljahr 937 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Sorgen bereiten allerdings die Kosten für die Regensburger Außenstelle, für die das St.-Michaelswerk die Zwischenfinanzierung übernehmen muss.

Man könnte schon fast von einer "never ending story" sprechen. Die Baukostensumme für den Neu- und Umbau in Regensburg beträgt rund 3,2 Millionen Euro. Die Fördermittel dafür sollten möglichst rasch vom Kultusministerium kommen. So war es im Jahr 2001 zugesichert worden.

Das Problem: Bisher wurden nur 160 000 Euro ans St.-Michaelswerk überwiesen, informierte Schulleiter Gerhard Egerer bei der Jahreshauptversammlung. Auch wegen der notwendigen Anmietung von zusätzlichen Flächen und der Höhe der Miete gibt es laut Egerer mit Vermieter und Regierung der Oberpfalz Schwierigkeiten. "Dies wird eine längere Streitsache", prophezeite der Schulleiter und fügte hinzu: "Wir haben den Fall einer guten Kanzlei übergeben."

Gäste aus Tansania

Gerhard Egerer gab auch einen Rückblick über die verschiedenen Aktivitäten im abgelaufenen Schuljahr. Das "St.-Michaels-Werk" wurde im Jahr 2005 von ungarischen und tschechischen Schülern besucht, die jeweils mit den Schülern der Berufsschule Grafenwöhr Projektarbeiten erledigten. Im Gegenzug erfolgte ein Schüleraustausch mit den Berufsschulen in Tschechien und Ungarn.

Egerer berichtete auch von einer Delegation aus Tansania, vom Besuch verschiedener Förderzentren, von einer "Rama-Dama"-Aktion, vom Herbstfest, einem Skikurs, der Aufführung des "Dschungelbuches" und von der Verabschiedung von Pfarrer Hans Bayer, dem früheren Vorsitzenden. Die Adventsfeier am 10. Dezember verlief in gedrückter Stimmung, da zwei Tage zuvor der langjährige Schriftführer Leonhard Daubenmerkl verstorben war.

SVE: erstaunliche Erfolge

"937 Schüler wurden im letzten Jahr in 104 Klassen unterrichtet. Überraschend viele Schüler bekamen auch eine Lehrstelle als Kfz-Mechatroniker, freute sich Egerer. Für 2006/07 gibt es momentan 130 Anmeldungen für das berufsvorbereitende Jahr (BVJ) und 72 Anmeldungen für das Internat sowie zehn Fachklassenschüler. Die Prognose: Sehr viele werden sich noch anmelden.

Bei der Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) gab es vier Gruppen mit 40 Kindern. In einer Gruppe wurden auch körperbehinderte Kinder betreut. "Die Erfolge sind erstaunlich. Ein spastisch und geistig behindertes Kind hat in der Einrichtung laufen gelernt", lobte der Schulleiter. Dies sei auf den großen Einsatz der vier Heilpädagoginnen und des übrigen Personals zurückzuführen.

"Die Jungs und Mädels fühlen sich im Internat sehr wohl", berichtet Internatsleiter Reinhold Roith. Zur Freizeitgestaltung gehörten Besuche in der "Thermenwelt", an Badeseen und im Kino, außerdem haben die Jugendlichen einen Internetzugang.

Dankesworte galten der Vorstandschaft, den Beiräten und den Lehrern, die manchmal auch Mehrarbeit ohne Vergütung leisteten. Der Personalstand liegt bei 127 Personen (inklusive Regensburg). "Das St.-Michaels-Werk arbeitet hervorragend", lobte Bürgermeister Helmuth Wächter die Einrichtung.

 


28.07.2006 Der Neue Tag

Verantwortung jetzt klar geregelt - Das bisher ehrenamtlich geführte St.-Michaels-Werk bekommt hauptamtlichen Vorstand

Die Mitglieder waren sich bei der Jahreshauptversammlung einig: Das St.-Michaels-Werk soll einen Vorstand bekommen. Die Satzungsänderung wurde beschlossen. Sie muss nun noch notariell bestätigt werden.

"Ein Unternehmen, das Millionen umsetzt, kann nicht mehr ehrenamtlich geführt werden", betonte Landrat Simon Wittmann, der stellvertretende Vorsitzende des St.-Michaels-Werkes. Der Pfarrer (Vorsitzender) und der Landrat hätten andere Aufgaben. "Wer kann da noch einen Überblick haben? Und wie ist das Ganze mit der Haftung?" Diese Fragen stellte sich Wittmann. "Ich habe ein mulmiges Gefühl dabei", räumte er ein.

Pfarrer Bernhard Müller habe ähnliche Bedenken geäußert. Der Verein hat 137 ehrenamtliche Mitglieder. "Wir konnten den Verein in dieser Form nur noch führen, weil wir Herrn Pappenberger (Kassier) gehabt haben. Bei der jetzigen Konstellation hat er die Verantwortung", so der Landrat.

Laut Satzungsänderung wird es künftig einen Geschäftsführer geben, der die alleinige Verantwortung trägt. Die Aufgaben der bisherigen Vorstandschaft bleiben gleich. Sie wird künftig den Aufsichtsrat bilden. Das neue daran: Es wird einen Geschäftsführer in Form eines Vorstandes geben.

Dreiköpfiger Vorstand

Die Organe des Vereins sind eine Mitgliederversammlung, der Aufsichtsrat, der Vorstand, bestehend aus einem Vorstandsvorsitzenden und zwei Stellvertretern, sowie ein Beirat. Der Vorstand wird vom Aufsichtsrat auf fünf Jahre bestellt. Der Vorstand unterliegt der Weisungsbefugnis des Aufsichtsrates. Außerdem hat er eine dreimonatige Berichtspflicht.

Vor der Neuwahl segneten die Mitglieder die Satzungsänderung bei drei Stimmenthaltungen ab. Die Neuwahlen brachten keine großen Änderungen. Pfarrer Bernhard Müller bleibt Vorsitzender, der Landrat sein Stellvertreter. Karl Pappenberger nahm die Wiederwahl zum Kassier an, jedoch mit Einschränkungen. Er müsse jederzeit zurücktreten können, falls es die familiäre Situation erfordere. Die Amtszeit werde maximal nur bis zur nächsten Jahreshauptversammlung 2007 dauern.

Auch die neu gewählte Schriftführerin Michaela Keck-Neidull nahm ihr Amt nur unter Bedingungen an. Die Gründe sind familiärer und beruflicher Natur. Die Revisoren heißen Konrad Meißner und Herbert Benkhardt. Als Beiräte wurden Josef Geier, Konrad Daubenmerkl, Maria Hutzler und Helmuth Wächter gewählt.

23.05.2006 - Der neue Tag

Heißer Draht zu den Besuchern

Michaelswerk stellt bei Projekttag ganzes Spektrum des Handwerks vor
Grafenwöhr. (rgr) Nicht nur der "heiße Draht" in der Elektrotechnik konnte verfolgt werden. Beim Projekttag der "Privaten Berufsschule zur individuellen Förderung" wurde auch gezimmert, gehämmert und gemalt. Einen heißen Draht stellte das Michaelswerk auch zu Hunderten von Besuchern her.


Künftige Schüler und deren Eltern konnten sich am Projekttag des Michaelswerks informieren, was sie erwartet. Und den Unentschlossenen sollte damit die Entscheidung hinsichtlich ihrer Berufswahl leichter fallen. Besonders das BVJ (Berufsvorbereitungsjahr) dient der Orientierung. In diesem Jahr soll sich herauskristallisieren, für welchen Beruf der jeweilige Schüler geeignet ist.

Das BVJ ist auch eine gute Vorbereitung für die spätere Ausbildung. Bei entsprechend guten Noten haben die Jugendlichen nämlich den Hauptschulabschluss in der Tasche. Dem BVJ kann sich das BGJ (Berufsgrundschuljahr) sowie eine zweijährige Ausbildung in einem Betrieb anschließen.

Am Projekttag des Michaelswerks präsentieren sich zehn Berufsfelder: Kraftfahrzeug-, Metall-, Elektro-, Holz-, Farb- und Bautechnik, Körperpflege und Friseur, Hauswirtschaft und Bäckerei mit Konditorei sowie Wirtschaft und Verwaltung mit Schwerpunkt Verkauf. Ab September bietet die Grafenwöhrer Einrichtung zudem im Fachbereich Gesundheit das BVJ "Sozialpflege" an.

Die Studienrätinnen Anette Tunger und Cornelia Schieder werden den Jugendlichen das nötige Wissen vermitteln. Am Projekttag haben sie bei Besuchern Blutdruck gemessen und Zuckertests durchgeführt. Im relativ neuen Berufsfeld "Körperpflege/Friseur", das es nun seit drei Jahren gibt, geht es um Schönheit schlechthin, genau genommen um Nagel- und Hautpflege sowie um Kosmetik und Haarfrisuren.

Sommerliche Cocktails

Den Spruch "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen" machten sich die Schüler der Abteilung Hauswirtschaft zu Eigen. Das Angebot lag bei sommerlichen Mixgetränken mit coolen Namen: "Dream of Coconut" oder "Grapefruit Highball". "Auch die mediterranen Snacks, wie beispielsweise Pizzaschnecken und Bruschetta-Schnitten, kommen gut an", erzählt Fachlehrerin Sabine Kormann.

Die Schülerinnen und Schüler hatten auch ein selbst entworfenes Rezeptheft und auserlesene Gelee-Sorten vorbereitet. Die Besucher hatten die Qual der Wahl. Ein ganz anderes Problem stellte sich bei einem Knobelspiel aus Holz: Wer wird der Herr des Ringes? Gerd Seitz, der zuständige Fachlehrer, teilte dazu einige Holzteile in der Aula aus.

Bevor die Gäste aber das gesamte Knobelspiel in Händen hielten, mussten sie erst die Holzabteilung aufsuchen, wo das Holz abgeschliffen wurde, um Verletzungen zu verhindern. Danach folgte die Gravur: "St.-Michaels-Werk 2006". Eine schlau eingefädelte Sache, um den Besuchern die Fertigkeiten der Jugendlichen zu zeigen.


06.05.2006 - Der neue Tag

Erfolgsquote bei fast 100 Prozent
Michaelswerk in Grafenwöhr setzt auf intensive Betreuung in kleinen Klassen - SPD zu Besuch


Grafenwöhr. Egerer führte die Mitglieder des SPD-Kreisvorstands, unter ihnen auch Bezirksrat Werner Windisch, durch die verschiedenen Werk- und Unterrichtsräume, die zeigten, dass die Berufsschule so verschiedene Ausbildungsberufe wie Kraftfahrzeugmechatroniker, Friseure, Maler, Konditor und Metallarbeiter abdeckt. Die Schüler werden nach den gleichen Lehrplänen wie in einer Regelberufsschule unterrichtet und müssen die gleichen Prüfungen ablegen. Der Unterschied liegt in einer intensiven Betreuung in kleinen Klassen.

915 Schüler

Besonders stolz ist man auf das hervorragende Ergebnis der Schüler bei den Gesellenprüfungen. Die Erfolgsquote liegt teilweise bei 100 Prozent. Zur Vorbereitung leistungsschwächerer Schüler auf eine Lehre dient das so genannte Berufsvorbereitungsjahr (BVJ), das auch Berufspraktika einschließt. Die Chancen auf eine Lehrstelle sind nach dem BVJ sehr gut, zirka 60 Prozent der Absolventen erhalten einen Ausbildungsplatz.

Das Michaelswerk hat zur Zeit 915 Schüler, zusammen mit der Außenstelle Regensburg. Davon sind 245 Vollzeitschüler, die entweder ein BVJ absolvieren oder das Berufsgrundschuljahr bei Zimmerern und Schreinern. Im angeschlossenen Internat leben 72 Kinder, die einen zu weiten Schulweg haben, um jeden Tag nach Hause fahren zu können. Alle anderen Schüler haben eine Lehrstelle und sind deshalb nur in Teilzeit an der Schule.

An der Berufsschule unterrichten 84 Lehrkräfte, überwiegend gewerbliche Fachlehrer und sechs Sonderschullehrer. Ab September 2006 wird es zusätzlich eine Fachschule für Sozialpflege geben, außerdem ist die Einrichtung eines BVJ "Gesundheit" in Vorbereitung.

Geld gut angelegt

Karl dankte für die hochinteressanten Ausführungen, die zeigten, dass sich jeder Euro, der in die Förderung lernschwächerer Kinder investiert werde, durch die erfolgreiche berufliche und damit auch soziale Integration der Betroffenen hundertfach rechne.